100. Geburtstag von Marian Żelazek

mzelazek-100rocznica-logo2_fullSolidarni e.V. hat ein Projekt initiiert in dem die Biographien berühmter Polen, die in Bayern gelebt haben vorgestellt werden. „Bekannten Polen in Bayern“. Das Projekt soll die Geschichte der wenig bekannten Polen in Bayern beleben. In Bayern ist wenig bekannt welche Persönlichkeiten  Zeit ihres Lebens in Bayern verbracht haben.

Marian Żelazek – ehemaliger Häftling von Dachau (1918 in Paledzie in der Nähe von Posen, Polen – 2006 in Puri, Indien)

„Es ist nicht schwer gut zu sein man muss es nur wollen.“

„Nie jest trudno byc dobrym wystaczy tylko chciec“

War nominiert für den Friedensnobelpreis.

Der Aufenthalt im KZ Dachau während des Zweiten Weltkriegs zeigte ihm wozu der Mensch fähig sein kann, wenn er in einem anderen Menschen nur einen Feind sieht und nicht einen anderen Menschen oder Mitmenschen. Er selber wollte anders agieren. In jedem wollte er einen Mitmenschen sehen. Nach seinem schmerzhaften Aufenthalt in Dachau versprach er, möglichst vielen Menschen helfen zu wollen. Für seine Aufgabe wollte er das meist bevölkerte Land dieser Erde auswählen –  China. Da dies leider nicht möglich war wählte er dann Indien. Ein Land ist das für sein Elend ziemlich bekannt war.

Über seine Erlebnisse erzählte er folgendes:

„Am 20. Mai 1940 wurden 26 junge Leute  aus Chludow in Polen verhaftet und niemand wusste wo sire hingebracht wurden. Ich war zu dieser Zeit 21 Jahre alt. Der Ort an den wir kamen hieß Dachau. Das ganze Leben dort war ein einziges Martyrium  mit Hunger, Arbeit und  Krankheiten. Einer nach dem anderen starben wir leise. Von 26 Jungen die kamen starben vierzehn.“

Nach seinen tragischen Erfahrungen in Dachau wollte er in jedem einen Menschen sehen. Sein ganzes Leben opferte er um anderen zu helfen.

In Dachau wurde er erniedrigt. Seine Erfahrungen aus Dachau übertrug er in positiver Weise auf die ärmsten, ausgeschlossenen und kranken Menschen in Indien.

Da er so dankbar war, dass er 5 Jahre Dachau überlebt hatte wollte er anderen Menschen helfen und sie retten. Pater Marian Zelazek wusste was es bedeutet ausgeschlossen zu sein, und wie ein Untermensch behandelt zu werden. Er wusste was es bedeutet zu leiden. Seine Priorität war es das Leben kranker und leidender Menschen zu verteidigen.Indien ist ein Land der Kasten und deren klaren Ausgrenzung. Am untersten Rand dieser sozialen Ordnung stehen die Adivasi. Die meist ausgeschlossene Gruppe waren die Ureinwohner von Indien, die erste indigene Bevölkerung. Das Wort Adivasi bedeutet „erste Menschen“ bzw. „erste Siedler“. 25 Jahre arbeitete er bei diesen Menschen und in Puria mit Leprakranken. Seine Aufgabe war es diesen Menschen ihre Würde wiederzugeben. Er setzte seine ganze Energie dafür ein Brücken zwischen Leprakranken und der gesunden Gesellschaft zu bauen. Er verhalf diesen Menschen zur Teilhabe an der Gesellschaft und zu einem menschlichen Leben.

Ein an Lepra erkrankter Mensch in Puria wurde gefragt was sein schönstes Erlebnis war. Der Kranke antwortete, dass der schönste Moment in seinem Leben war als Pater Zelazek mit ihm einen Tee trank, da er sich in diesem Augenblick wieder wie ein Mensch gefühlt hat.

Im polnischen Senat wurde Pater Zelazek als „Das Modell eines Polen der Barrieren zwischen Menschen im Geiste der christlichen Ökumene und universellen Werten bricht.“ genannt.

 

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